Kieswerk Flumenthal
Vigier Beton 07.02.2025
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Unser Kieswerk in Flumenthal – fortschrittlich und zeitgemäss

Unternehmen

Nach einer langen Bauphase konnte in Flumenthal das modernste Kieswerk der Region eröffnet werden. Unser neues Kieswerk steht für Innovation und Fortschritt in der Branche. Ausgestattet mit modernster Technologie erfüllt es hohe nachhaltige Qualitätsstandards. So wurde das Gebäude auch mit recyceltem Beton errichtet – Ein weiterer Schritt zum Netto-Null-Ziel bis 2050!

In der Kiesgrube Hobühl entstand ein Kieswerk, das punkto Leistung, Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit höchste Ansprüche erfüllt. Mit der modernen Anlage ist die Betreiberin Vigier Beton gut gerüstet für weitere Jahrzehnte Kiesabbau in Attiswil.


Das Areal von Vigier Beton im südlichsten Zipfel der Gemeinde Attiswil ist ein Ort der Kontraste. Hier wird mit schwerem Gerät der Hobühl-Hügel bearbeitet und gewaltige Gesteinsmassen verschoben. Bis zu 60 Meter hoch ragt die Wand in die Höhe, an der die Radlader und Bagger Kies abtragen. Gleich daneben findet man aber auch überraschende Naturoasen. Viele spezialisierte Pflanzen- und Tierarten brauchen nämlich Böden, die sich ständig verändern und nicht mit Vegetation bedeckt sind. Solche Bedingungen schufen früher freifliessende Gewässer wie die Aare oder die Emme, bevor sie begradigt und gezähmt wurden. Heute findet man sie fast nur noch in Kiesgruben.

Gelbbauchunke und Venus-Frauenspiegel

Auf den Rohböden im Hobühl fühlt sich die Blauflügelige Sandschrecke wohl. Diese Heuschrecke ist das «Tier des Jahres 2023» von Pro Natura. Kleine Tümpel und Bäche sind der Lebensraum von Kreuzkröte, Geburtshelferkröte und Gelbbauchunke. In den Kieswänden bauen Uferschwalben ihre Brutröhren. Deshalb wird der Kiesabbau an einigen Stellen von Mitte April bis Ende August eingestellt. Auch einige Pflanzenarten werden gemäss der ökologischen Begleitplanung gezielt gefördert. Es handelt sich zum Beispiel um den Färber-Wau, den Stinkenden Pippau oder den Venus-Frauenspiegel. Dies sind für Insekten wichtige Pflanzen, die im Mittelland immer seltener vorkommen. Die Landschaftspflege im Grubenareal erledigen die Mitarbeitenden von Vigier unter Anleitung von Spezialisten der Stiftung Landschaft und Kies. Auch Freiwillige packen immer wieder an, um ökologische Nischen zu schaffen und zu unterhalten.


Ein Bau von beachtlicher Grösse

2021 begannen die Arbeiten am neuen Kieswerk, das seinen Betrieb im Juni 2024 aufgenommen hat. Es ist ein Bauwerk von beachtlicher Grösse: über 90 Meter lang, 8 Meter breit und 30 Meter hoch. Der Sockelbau aus Beton wurde im März 2022 fertiggestellt. In ihm sind die Silos untergebracht, in denen seit der Inbetriebnahme der aufbereitete Kies zum Abtransport bereitgelegt wird. Die technischen Anlagen befinden sich zum grossen Teil auf dem Silosockel des Betongebäudes.


Energieeffizienz und kurze Wege

Mike Burkhalter, Leiter Betriebe von Vigier Beton, freut sich, dass das Unternehmen am Standort Flumethal/Attiswil nun über moderne Infrastrukturen verfügt: «Das neue Kieswerk ist punkto Wirtschaftlichkeit top. Es verfügt über grosse Silokapazitäten, und viele Vorgänge, die bisher manuell geregelt werden mussten, lassen sich jetzt per Mausklick steuern.» Das Kieswerk wurde den Bedürfnissen von Vigier entsprechend massgeschneidert geplant. Dabei wurde darauf geachtet, dass das abgebaute Gestein auf möglichst kurzen Wegen transportiert und flexibel verarbeitet werden kann. «Wenige bewegliche Teile, wenig Verschleiss und wenig Energieaufwand», beschreibt Burkhalter die Vorteile des neuen Kieswerks. «Auch die Motorentechnik hat sich gegenüber früher stark entwickelt. Die Anlage erbringt etwa die fünffache Leistung der alten bei nur geringfügig höherem Stromverbrauch. Dadurch verbessert sich auch die Ökobilanz der Kiesaufbereitung.»

 

Von Gletschern transportiert und geschliffen

Ein neues Kieswerk war notwendig, um den Abbau in Attiswil fortführen zu können. Das alte aus den frühen 1950er-Jahren entsprach längst nicht mehr den heutigen Anforderungen. Seit 2010 musste der Kies aufwändig mit einem mobilen Brecher zerkleinert werden, da die alte Maschine nicht mehr funktionsfähig war. Das Brechen ist eine der wichtigen Funktionen eines Kieswerks. Beim Gestein, das im Hobühl abgebaut wird, handelt es sich zum grossen Teil um Rundkies. Mike Burkhalter nennt es «das Gold, das die Natur gemacht hat». Die Steine wurden in der letzten Eiszeit vom Rhone- und vom Aaregletscher hierher transportiert und dabei abgeschliffen. Ihre rundliche Form und die glatte Oberfläche machen sie zur idealen Gesteinskörnung im Beton. Beton mit Rundkies benötigt eine geringere Zugabe von Zement als Beton mit kantiger Gesteinskörnung. Das ist gut für das Klima.

 

Ein Ausgangsmaterial, viele Kiessorten

Der im Gebiet Hobühl abgebaute Kies wird zuerst in mehreren Schritten gewaschen und gesiebt und dabei in Partien von Steinen gleicher Grösse aufgetrennt. Das ist wichtig, weil je nach gewünschter Betoneigenschaft Kies mit einer bestimmten «Korngrösse» verwendet wird. Steine mit einem Durchmesser von mehr als 45 Millimeter kommen in den Brecher. Auch die gebrochenen Steine werden nach Grösse sortiert. Sie finden zum Beispiel als Split im Asphalt Verwendung. Am Ende des Aufbereitungsprozesses liegen in den Silos fein säuberlich getrennt fünf Sorten Rundkies und sechs Sorten gebrochener Kies. Als Nebenprodukte fallen Sand an sowie Schlamm, der entwässert, gepresst und zuletzt deponiert wird. Der Abtransport des Kieses erfolgt per Lastwagen entlang der Aare in Richtung Attisholz. Es gibt auch Pläne für den Bau eines Förderbandes, das den Kies bis in die Deponie Attisholz transportieren würde. Dort könnte das Material auf die Bahn verladen werden.


Zuletzt wird alles wie zuvor sein

Im Gebiet Hobühl liegen noch planungsrechtlich gesicherte Kiesreserven für mindestens 50 Jahre. Vigier wird wie bisher laufend einen Teil der mächtigen Kiesschicht abtragen und gleichzeitig den ursprünglichen Geländeverlauf in anderen Bereichen der Grube wiederherstellen. Für die Auffüllungen wird sauberes Material (Gestein, Erdreich) deponiert, das zum Beispiel beim Bau von Häusern oder Strassen anfällt. Nach der Rekultivierung des Areals wird das Terrain wieder für die landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung stehen. Irgendwann wird der Kiesabbau zum Erliegen kommen. Das jetzt neue Kieswerk wird dann alt sein und kann zurückgebaut werden. Kaum etwas wird danach noch daran erinnern, dass hier während mehr als einem Jahrhundert das «Gold von Attiswil» gewonnen wurde.